Bankroll Management - Der ultimative Weg sich eine gute Bankroll für Sportwetten aufzubauen
Wir wissen, dass Bankroll Management für die meisten nicht zu den Lieblingsthemen gehört. Bankroll Management klingt nach Finanzplan, nach Buchführung, nach Erbsenzählerei – alles Dinge die nicht wahnsinnig sexy sind und trotzdem ist Bankroll Management eines der wichtigsten Themen überhaupt um langfristig Erfolg mit Sportwetten zu haben.
Bevor wir uns in das Thema hineinstürzen, möchten wir zuallererst abklären, was man überhaupt unter Bankroll Management versteht und warum ein gutes Bankroll Management absolut unerlässlich ist, wenn du es mit dem Sportwetten wirklich ernst meinst. Danach zeigen wir dir die Grundlagen, wir besprechen Strategien. stellen dir Systeme vor, klären dich über Risiken und Gefahren auf, geben dir Tipps und behandeln die häufigsten Fragen zum Thema Bankroll Management in unserer FAQ Sektion.
Was bedeutet Bankroll und was ist Bankroll Management?
Bevor du dich mit dem Management deiner Bankroll beschäftigst wäre es gut mal den Begriff Bankroll wie wir ihn hier verstehen und verwenden zu definieren:
“Die Bankroll, ist das Geld, das dir für Sportwetten zur Verfügung steht”
Die Grundregel dabei lautet, dass man niemals mit mehr Geld wetten sollte, als man sich leisten kann zu verlieren. In Anbetracht dieser Aussage ist es sinnvoll und empfehlenswert, Geld für das Sportwetten beiseite zu legen, dessen Verlust man verschmerzen kann.
Damit hast du deine persönliche Bankroll.
Beim Bankroll Management geht es jetzt darum, für sich selbst einige persönliche Regeln zu definieren, wie man mit seiner Bankroll, also dem Geld, das für Sportwetten zur Verfügung steht, am besten haushalten möchte. Mit Bankroll Management definierst du also für dich selbst wie du dein Geld für Sportwetten einsetzen und verwenden möchtest
In deinem Berufsleben bekommst du in der Regel Geld für die Erfüllung einer Aufgabe, für eine Tätigkeit, für deinen Job. Dieses Geld nutzt du dann, um dein tägliches Leben zu bestreiten. Du deckst damit deine Fixkosten, kaufst Waren oder konsumierst Dienstleistungen, legst vielleicht etwas auf die Seite und am Ende des Monats erhältst du wieder frisches Geld als Belohnung für deine Leistung und deinen Arbeitseinsatz. Ein zyklischer Prozess.
Beim Wetten allerdings kannst du nur dann Geld verdienen, wenn du das Geld, das dir aktuell zur Verfügung steht = deine Bankroll einsetzt und riskierst. Wenn du zu aggressiv dabei vorgehst und zu viel riskierst, schrumpft deine Bankroll und es steht dir weniger Kapital zum Wetten zur Verfügung.
Der Grundzweck des Bankroll Managements ist also, deine Bankroll zu schützen und die Bankroll durch verantwortungsvolles Wetten nach und nach zu vergrößern.
Warum ist Bankroll Management so wichtig?
Um beim Sportwetten langfristig erfolgreich zu sein, ist es wichtig, sich in der Welt des Sports auszukennen und über ein geeignetes Bankroll Management zu verfügen, das die Grundregeln festlegt, wie du mit deinem Kapital = deiner Bankroll umgehst.
Die Art und Weise, wie du mit deinem Geld umgehst, wird langfristig darüber entscheiden, ob du beim Wetten nachhaltig erfolgreich bist oder ob du auf Dauer zu den Verlierern zählst.
Cleveres Bankroll-Management:
- schützt deine Bankroll, das heisst es verringert die Chance deine gesamte Bankroll zu verlieren
- legt deine Einsatzlimits fest und verhindert so, dass du den Fehler machst alles auf eine Karte zu setzen oder dem ganz großen Gewinn nachzujagen bzw. versuchst Verluste aus vorangegangen Wetten zu kompensieren
- hilft dir eine Verlustserie in einer Pechsträhne zu überleben, ohne dass du Gefahr läufst deine ganze Bankroll auf einen Schlag zu verlieren
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass nur zwischen 3 und 5 % aller Sportwettenden auf lange Sicht profitabel sind. Einige werden zu sehr erfolgreichen Spielern, während viele andere nur bescheidene Gewinne mit nach Hause nehmen.
Eines haben aber all jene Spieler die langfristig erfolgreich sind gemein:
Sie folgen einem Bankroll-Management, das für sie funktioniert. Die meisten dieser erfolgreichen Spieler haben Jahre damit verbracht, ein System zu perfektionieren, welches für sie funktioniert.
Damit du nicht bei null starten musst und dir alles selbst erarbeiten musst, sondern aus den Fehlern anderer Spieler lernen kannst, haben wir für dich die wichtigsten Regeln guten Bankroll-Managements zusammengefasst.
Die 5 wichtigsten Grundregeln von gutem Bankroll Management
Wette nur mit Geld, das du dir leisten kannst zu verlieren
Die Definition der Bankroll ist gleichzeitig auch die allerwichtigste Regel: Spiele nur mit Geld, das du auch verlieren kannst. Stelle sicher, dass du alle deine Ausgaben bezahlen kannst, einen Sicherheitspolster hast für unvorhergesehene Dinge und spiele nur mit Geld, das du nicht unmittelbar für deinen Alltag brauchst.- Nutze Daten und verfolge eine Strategie
Wenn du deine Bankroll definiert hast und du nun endlich deine ersten Wetten platzieren möchtest, dann stelle sicher, dass du dich entsprechend informiert und gut recherchiert hast. Einfach drauf loswetten und seinem Bauchgefühl vertrauen ist keine gute Idee. Recherchiere, analysiere und gib erst dann deine Wette ab. - Führe Buch über deine Wetten und deinen Wetterfolg
Um langfristig erfolgreich mit deinen Wetten zu sein, ist es ungemein wichtig entsprechende Aufzeichnungen zu führen. Nur so kannst du herausfinden, welche Wetten du häufiger gewinnst und mit welchen Wetten du überdurchschnittlich oft falsch liegst. Vielleicht bist du bei Tenniswetten satt im Plus, bei Fußballwetten verlierst du aber häufig. Vielleicht gewinnst du überdurchschnittlich viele Wetten auf Spiele der deutschen Bundesliga, liegst mit deinen Tipps auf Premiere League Matches aber sehr oft daneben. Nur wenn du über die entsprechenden Daten verfügst, kannst du auch aus deinen Fehlern lernen, bessere Entscheidungen treffen und somit deine Erfolgsquote erhöhen. - Lass dich nicht von deinen Emotionen leiten
Bei Sportwetten besteht immer das Risiko, zu verlieren. Erwarte also das Schlimmste und hoffe auf das Beste. Am allerwichtigsten aber: Wette mit deinem Kopf und nicht mit deinem Herzen. Wetten auf deine Lieblingsmannschaft, Wetten aus Langeweile, Wetten zum Zeitvertreib oder Wetten, wenn du etwas getrunken hast, sind immer eine schlechte Idee. Lass die Emotionen beim Wetten außen vor, vertraue deinem System und deinen Daten und mache dir bewusst, dass auch Wettprofis niemals alle ihre Wetten gewinnen, aber gelernt haben, mit Wettverlusten umzugehen, diese sachlich analysieren und aufarbeiten. - Verwende Einheiten
Einheiten bzw. Units bestimmen die Größe einer Wette bzw. den Einsatz, den du für eine Wette tätigst. Die Unit bezieht sich dabei immer auf deine eigene Bankroll. Durch Units werden aber die Einsätze bzw. dein Erfolg beim Wetten auch mit anderen Spielern vergleichbar, weil sie typischerweise als Prozentsatz der Bankroll festgelegt werden.
Einheiten helfen somit Spielern, Gewinne und Verluste zu vergleichen, unabhängig von der Höhe des eingesetzten Geldes. Somit bietet die Verwendung von Units eine Möglichkeit, die Fähigkeiten eines Wetters zu bestimmen.
Ein praktisches Beispiel:
Spieler A und Spieler B legen definieren eine Unit jeweils als 1% ihrer Bankroll
Spieler A startet mit einer Bankroll von €100 und hat nach einem Monat € 130 auf seinem Wettkonto. Spieler B startet mit einer Bankroll von €1000 und hat nach einem Monat € 1200 auf seinem Account.Während das Plus bei Spieler B in absoluten Zahlen deutlich höher ist (nämlich €200) hat Spieler A in der gleichen Zeit ein Plus von € 30 erwirtschaftet.
Nachdem beide Spieler ihre Units als 1% ihrer Bankroll definiert haben hat aber Spieler A ein Plus von 30 Units erwirtschaftet (€100 Bankroll x 1% = € 1 x 30 = 30) während Spieler B ein Plus von 20 Units erwirtschaftet hat (€1000 Bankroll x 1% = €10 x 20 = 200). Spieler A war somit erfolgreicher in diesem Zeitraum als Spieler B.
Die Top 3 Bankroll Strategien für den Start
Als Spieler wirst du in der Regel nicht auf jedes Sportereignis den gleichen Betrag setzen. De facto gibt es hunderte Strategien zum Management deiner Bankroll, die du verwenden kannst. Hier wollen wir dir 3 einfache Strategien zeigen, die sich auch für Anfänger eignen, weil sie relativ leicht zu verstehen und nachzuvollziehen sind.
Im nächsten Abschnitt stellen wir dir dann Bankroll Systeme vor, die sich aufgrund ihrer Komplexität eher für erfahrene Spieler eignen bzw. wo die Berechnungen etwas komplizierter sind und die zum Teil auch ein deutlich höheres Risiko beinhalten.
Für den Start deiner Wettkarriere empfehlen wir aber, die Dinge möglichst einfach zu halten.
Deshalb hier 3 empfohlene Bankroll Strategien für den Beginn deiner Sportwettkarriere:
- Wetten mit gleichbleibenden Einsätzen – Das Flat Betting System
Das Wetten mit gleichbleibenden, konstanten Einsätzen zählt zu den einfachsten und auch langfristig sichersten Strategien und ist aus diesem Grund auch für Anfänger sehr gut geeignet. Du legst dabei fest, wie groß deine Einheiten sind (z.B. eine Einheit ist 1% deiner anfänglichen Bankroll, Spieler mit mehr Erfahrung definieren eine Einheit auch gerne etwas höher und nehmen 2-3% der Bankroll als Unit. Mehr als 5% solltest du aber in keinem Fall als Einheit definieren) und spielst dann jede Wette um eine Einheit, unabhängig von der Wettquote, der Form oder anderen Faktoren. Auch der aktuelle Stand deiner Bankroll spielt bei dieser Strategie keine Rolle.
Hast du z.B. mit einer Bankroll von €500 begonnen und eine Unit als 2% der Start-Bankroll festgelegt = €10 als 1 Unit, dann spielst du bei diesem System deine Wetten um €10, ganz gleich ob du deine letzten Wetten gewonnen hast und deine Bankroll gerade bei €550 steht oder ob du 3 Wetten in Folge verloren hast und der Stand deiner aktuellen Bankroll gerade €470 beträgt. Auch die Quoten, zu denen du deine Wetten abgibst, werden hier nicht berücksichtigt.
- Das prozentuale Modell
Das prozentuale Modell ähnelt dem Flat Betting Modell, auch hier legst du deine Units fest und setzt dann immer 1 Unit pro Wette.
Allerdings wird die Unit als Prozentsatz deiner aktuellen Bankroll definiert und nicht als Prozentsatz der Bankroll, mit der du zu spielen begonnen hast. Auch hier bleiben die Wettquoten, die Form usw. unberücksichtigt. Entscheidender Unterschied ist, dass dein aktueller Kontostand für die Berechnung des Wetteinsatzes herangezogen wird.Wir nehmen auch hier wieder an, dass wir mit einer Bankroll von €500 begonnen haben und eine Unit als 2% definiert haben. Der Unterschied ist dann, dass sich die Unit-Größe von 2% immer auf den aktuellen Stand der Bankroll bezieht.
Haben wir z.B. mehrere Wetten gewonnen und unsere aktuelle Bankroll beträgt €600 dann würde das bedeuten, dass bei der nächsten Wette 2% von €600 gewettet werden, d.h. der Wetteinsatz €12 beträgt. - Das Modell der potenziellen Rendite – das Renditemodell
Während beim Flat Betting System und beim Prozentualen Modell die Höhe der Bankroll über den Wetteinsatz entscheidet, ist beim Modell der potenziellen Rendite die Wettquote der entscheidende Faktor. Anstatt eine Einheit zu setzen, wird beim Renditemodell versucht, bei jeder Wette eine Einheit zu gewinnen. Das bedeutet, dass sich die Höhe des Wetteinsatzes mit der Wettquote ändert.
Um beim selben Beispiel zu bleiben, nehmen wir auch für diesen Fall wieder an, dass unsere Bankroll zu Beginn €500 beträgt und wir eine Unit als 2% definiert haben, d.h. dass unser Ziel ist, einen Wettgewinn von 1 Unit = €10 zu erzielen.
Nehmen wir an, wir haben ein Spiel gefunden, wo wir eine Wettquote von 1,5 haben auf einen Favoritensieg und wir der Meinung sind, dass es einen Value in dieser Quote gibt, weil wir die Chance auf einen Sieg höher einschätzen.
In diesem Fall müssten wir dann einen Wetteinsatz von €20 tätigen, um einen Wettgewinn von €10 zu erzielen. (20 Wetteinsatz x 1,5 Quote = 30 Auszahlung – 20 Einsatz = €10 Reingewinn)
Ein Vorteil dieses Modells ist, dass es in hohem Maße berücksichtigt, dass die favorisierte Mannschaft häufiger gewinnt und die Außenseiter häufig verlieren. Dieses Modell eignet sich deshalb am besten, wenn du gerne auf Favoriten setzt.
Allerdings solltest du dabei vorsichtig sein:
Wir empfehlen keine Wetten auf ganz klare Favoriten (Wettquote unter 1,5), weil hier das Chancen-Risikoverhältnis schon sehr hoch ist und auch klare Favoriten nicht immer gewinnen. Würdest Du z.B. eine Quote von 1,2 nutzen wollen, müsstest du dafür bereits einen Wetteinsatz von €50 leisten, um €10 zu gewinnen, was 10% deiner Bankroll entspricht. Tipps auf leichte Favoriten, d.h. Quoten zwischen 1,5 und 2,5 eignen sich unserer Meinung nach am besten für das Renditemodell.
Die größten Gefahren von 4 der bekanntesten Bankroll Systeme die zwar beliebt, aber gerade für Sportwetten Anfänger sehr gefährlich sind
Nachdem sich unser Guide nicht an erfahrene Profis richtet, sondern an Menschen, die mit dem Wetten losstarten möchten, werden wir diese 4 beliebten Strategien nicht bis ins kleinste Detail vorstellen, sondern uns darauf fokussieren dich vor den Gefahren dieser sehr beliebten aber sehr gefährlichen Bankroll Strategien zu warnen.
- Die Kelly-Formel bzw. das Kelly-Kriterium:
Das Kelly Kriterium, das vom gleichnamigen Forscher in den 1950er Jahren erfunden wurde, ist eine mathematische Formel, welche eine Gewinnmaximierung von Wetten mit positiver Gewinnerwartung ermöglicht.Für die Formel dürfen wir an dieser Stelle auf Wikipedia verweisen.
Theoretisch erlaubt dir die Kelly Formel deinen Wetteinsatz so festzulegen, dass du langfristig den höchstmöglichen Gewinn erzielst.
Wo liegt also das Problem bzw. wo lauern die Gefahren bei Anwendung des Kelly-Kriteriums?
Die Kelly-Formel zieht für die Berechnung des optimalen Wetteinsatzes stets die aktuelle Bankroll heran. Oftmals liegt der “optimale” Kelly-Wetteinsatz bei 10%, 20% deiner Bankroll oder noch höher. Ein absolutes No-Go, weil du bei deinen Wetteinsätzen niemals mehr als 5% deiner Bankroll setzen solltest, sondern im Normalfall deutlich weniger (1% – 3%). Aus diesem Grund verwenden Wettprofis gerne eine abgewandelte und risikoreduzierte Form des Kelly-Kriterium (Half Kelly, Fractional Kelly)
Der zweite Grund liegt darin, dass die Kelly-Formel darauf basiert, dass die Gewinnerwartung immer positiv ist, d.h. dass es einen Value bei der Wette gibt. Von einem Value bzw. einer Value-Bet wird dann gesprochen, wenn wir die Gewinnwahrscheinlichkeit höher einschätzen als das die Quote des Buchmachers widerspiegelt. (Mehr Infos und Details zu Value Bets findest du hier). Um also die Kelly-Formel bzw. den Wetteinsatz der sich daraus ergibt, richtig festzulegen, müsstest du also nicht nur Value-Bets finden, sondern auch mit deiner prozentualen Einschätzung der Gewinnwahrscheinlichkeit treffsicherer sein als erfahrene Buchmacher die das seit Jahrzehnten tun und deren Geschäftsmodell darauf basiert. Nachdem sich absolute Profis damit sehr schwer tun, ist das für Anfänger fast ein Ding der Unmöglichkeit.
- Das Fibonacci-System
Das Fibonacci-System wird auch von Wettanfängern gerne angewendet, weil es – gerade im Vergleich zum Kelly-Kriterium – relativ leicht zu verstehen und umzusetzen ist. Ursprünglich entwickelt wurde die Fibonacci-Folge von Leonardo Fibonacci im Jahre 1202, um das Wachstum einer Kaninchenpopulation zu beschreiben.Bei der Fibonacci-Sequenz werden immer die zwei vorhergehenden Zahlen addiert und ergeben so die nächste Zahl in der Zahlenreihe. Es handelt sich also um eine unendliche Folge natürlicher Zahlen, gestartet wird dabei in der modernen Schreibweise mit 0 und 1:
0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, 233, 377, usw.
0+1=1
1+1=2
1+2=3
2+3=5
3+5=8
usw.Angenommen du würdest deine erste Wette mit einem Einsatz von €1 spielen (und verlieren), würde der Einsatz für deine nächste Wette bei €2 liegen, wenn du wieder nicht gewinnst, bei €3, dann bei €5, bei €8, dann bei €13, usw.
Damit du mit einer gewonnen Wette auch deine vorherigen verlorenen Einsätze wieder zurückgewinnst, darf die Wettquote dabei nie unter 2,7 liegen, erst bei einer Quote von knapp unter 3,0 geht die Rechnung auf. Im Gewinnfall startest du dann wieder eine neue Reihe, d.h. bei einem Wetteinsatz von €1.
In der Theorie klingt das gut. Allerdings werdet ihr schnell merken, dass ihr auch mit dem Fibonacci-System sehr schnell an eure Grenzen stoßen werdet, weil die Wetteinsätze sehr schnell ins Unermessliche steigen.
Wir raten eindringlich davon ab, das Fibonacci-System (wie auch andere progressive Systeme) für Sportwetten zu verwenden.
Die Einsätze steigen bei Verlustserien wahnsinnig schnell, was unweigerlich dazu führt, dass ihr eure gesamte Bankroll setzen müsst oder aber sogar die Einsatzlimits des Buchmachers überschreitet und Verlustserien bei Wettquoten von 2,7 (oder höher) kommen relativ häufig vor.
Des Weiteren ist eure Gewinnspanne relativ niedrig. Obwohl die Einsätze nach verlorenen Wetten rasch steigen, führt eine gewonnen Wette euch zu eurer ursprünglichen Starter-Bankroll zurück und ihr macht (je nach Quote) nur ein minimales Plus. Somit riskiert ihr viel, für eine relativ kleine Gewinnspanne.
- Das Martingale System
Das Martingale-System gehört aufgrund seiner Einfachheit (leider) zu den beliebtesten Systemen für Sportwetten bzw. für Glücksspiel im Allgemeinen.Die Funktionsweise dieser progressiven Strategie ist dabei denkbar einfach: Der Wetteinsatz wird so lange verdoppelt, bis eine Wette gewonnen wird. Nach einem Gewinn wird wieder mit dem ursprünglichen Einsatz begonnen. Bei einer Wettquote von 2,0 bedeutet das, dass ihr mit einer gewonnen Wette alle vorherigen Verluste egalisiert habt und einen Wettgewinn verbucht, der eurem ursprünglichen ersten Wetteinsatz entspricht.
In der Praxis sieht das dann so aus:
Wetteinsatz Quote Ergebnis Gewinn / Verlust 5 2,0 verloren -5 10 2,0 verloren -10 20 2,0 verloren -20 40 2,0 verloren -40 80 2,0 verloren -80 160 2,0 verloren -160 320 2,0 gewonnen +320 Wie du siehst, hast du in diesem Beispiel mit einem relativ niedrigen Wetteinsatz von nur €5 begonnen und hast dabei immer weiter verdoppelt. Bereits nach 6 verlorenen Spielen in Folge beträgt dein Wetteinsatz beim 7. Spiel dann bereits €320.
In Summe hast du also in dem Beispiel insgesamt bereits einen Einsatz von € 635 geleistet. Ausgezahlt bekommst du dann €640, was einem Gesamtgewinn von €5 (= dein Starteinsatz) entspricht.
Wie du siehst passt das Chancen- Risikoverhältnis hier überhaupt nicht und deine Wetteinsätze erreichen schnell hunderte oder sogar tausende Euro, nur um am Ende dann mit Glück deinen allerersten Einsatz zu gewinnen.
Mit Martingale langfristig erfolgreich zu sein, ist in der Praxis unmöglich.
In der Regel reicht nach einigen Verlusten deine Bankroll nicht mehr aus oder du erreichst das maximale Einsatzlimit deines Buchmachers.Unser Rat deshalb: Lass die Finger von Martingale. Als ernsthafte Bankroll Strategie ist das Martingale System absolut ungeeignet.
- Das Paroli-System
Auch das Paroli-System basiert auf Progression. Es ist das Gegenstück zur Martingale-Strategie. Während bei der Martingale Strategie der Einsatz nach einer verlorenen Wette verdoppelt wird, wird bei der Paroli-Strategie der Einsatz nach einer gewonnen Wette verdoppelt, hingegen wird bei einer verlorenen Wette mit dem ursprünglichen Einsatz weitergespielt.
Wir halten die Paroli-Strategie für gänzlich ungeeignet als Bankroll-System für einen Sportwetten Account. Durch längere Gewinnserien kommt man zwar relativ schnell sehr deutlich ins Plus. Weil die Wettgewinne aber immer wieder gesetzt werden, und alles riskiert wird, kann das Paroli-System nur dann funktionieren, wenn man bereits nach einer kurzen Serie (z.B. 3 gewonnen Wetten in Folge) den Gesamtgewinn mitnimmt und wieder von vorne startet.
Die Paroli-Strategie funktioniert also nur dann, wenn Profite rechtzeitig mitgenommen werden. Bei einer verlorenen Wette sind alle bis dahin erzielten Gewinne dahin. Aus unserer Sicht eine Strategie ohne langfristige Erfolgschance.